Außergewöhnlich Übernachten: Vier ausgefallene Unterkünfte in Deutschland

Als der damals 9-jährige Sohn der Ottekens im Fernsehen eine Reportage über Baumhaus-Hotels in den USA verfolgte, war er so fasziniert, dass er die ganze Familie mit seiner Begeisterung ansteckte. Gemeinsam mit dem Architekten Andreas Wenning entstand im Ammerland daraufhin mit dem Resort Baumgeflüster eines der europaweit ersten Treehouse-Resorts, das laut dem New Yorker Magazin „Departures“ heute zu den Top Ten der Welt gehört.

Inspiriert vom minimalistischen Bauhausstil und der optimalen Raumnutzung nach Le Corbusier entstanden, eingebettet in Europas größtes Baumschulanbaugebiet, vier 39 Quadratmeter große, schwebende Suiten, die jeweils Platz für bis zu vier Personen bieten. Übernachten kann man in „Ammerland“, „Alpen“, „Afrika“ und „Asien“. Die vier Baumhäuser sind bewusst luxuriös und designorientiert ausgestattet, gemütlich, ohne jeden Kitsch. Ein absolut magischer Ort für einen Urlaub, an dem man so lange bleiben sollte, wie möglich: Das verarbeitete, offenporige Lärchenholz senkt nachweisbar die Herzfrequenz, was wiederum die Lebensdauer verlängert. Zudem bringt „Rotkäppchen“ jeden Morgen einen Frühstückskorb mit warmen Brötchen, selbstgemachten Marmeladen und regionalen Leckereien ans Bett.

Statt in einem Hotel direkt auf dem Wasser schlafen und nach dem Aufstehen in die kühle Ostsee springen – für wen das nach einem gelungenen Urlaub klingt, der wird sich in der „Wasserferienwelt Rügen“ wohlfühlen. Hier haben Urlauber für ihre Übernachtung die Wahl zwischen „schwimmenden Häusern“, die Platz für zwei bis sechs Personen bieten, und Häusern auf Pfählen, in denen zwei Personen unterkommen können. Egal wie man sich entscheidet, der Ausblick über den Bodden und auf die Insel Vilm ist von allen Unterkünften besonders.

Nach der Übernachtung ist es zum Baden ist es nicht weit. Entweder man springt direkt von der Terrasse ins Wasser oder steigt über eine Leiter ins kühle Nass. Passende Freizeitangebote stehen ebenfalls auf dem Plan: Man kann Boote, Kajaks oder SUP-Boards mieten, geführte Angeltouren und Segeltörns mit Skipper unternehmen oder gleich den Segelschein machen.

Wer schon immer mal in einem mittelalterlichen Turm schlafen wollte, ist auf dem Areal von Schloss Schedling in Trostberg richtig. Sari Rechl betreibt hier einen besonderen Turm mit sechs Ferienwohnungen, der authentisches Mittelalterflair mit den Errungenschaften des 21. Jahrhundert verbindet.Während man in den drei „Stubn“ bequem zu zweit übernachten kann, bieten die drei „Palais“ Platz für bis zu acht Personen. Im Winter macht man es sich vor den Kachelöfen gemütlich und kuschelt sich zum Schlafen in die ausladenden Himmelbetten, im Sommer genießt man den Ausblick von den lauschigen Freisitzen.

Tagsüber vertreibt man sich die Zeit mit Touren zu den umliegenden Hausbergen und lässt anschließend die Beine in der Alz baumeln, die von Seebruck nach Marktl am Inn mäandert. Zum Ufer des Chiemsees dauert es mit dem Auto nur eine Viertelstunde und auch der Brunnensee, der Griessee und viele weitere Badestellen in der Umgebung sind schnell zu erreichen.

Wo früher den Schiffen der Weg gewiesen wurde, findet man heute zu sich selbst: Tim Wittenbecher hat den Leuchtturm von Dagebüll in einen Rückzugsort für zwei verwandelt. Paare auf der Suche nach einer originellen Hochzeitsreise werden sich hier bei einer Übernachtung ebenso zu Hause fühlen wie beste Freunde: Gemeinsam Sterne zählen, die Aussicht genießen und sich vollkommen losgelöst vom Alltag fühlen, war selten so einfach.

1929 wurde der Backsteinturm direkt am Außendeich errichtet, die Lage kommt heute den Gästen zugute – morgens wird man von Sonnenstrahlen geweckt, die durch die breiten Panoramafenster scheinen. Die Fensterfronten geben den Blick auf grüne Deiche, Schafe und das weite Watt frei. Auf 24-Stunden-Zimmerservice muss man hier zwar verzichten, ansonsten gibt sich die Ferienwohnung aber wie ein Mini-Hotel: Frühstück wird geliefert, die Minibar ist gut gefüllt und sogar ein Whirlpool steht bereit. Die Umgebung lädt zu Strandbesuchen, Wattspaziergängen und Fahrten mit der kleinen Lorenbahn ein, die die Halligen miteinander verbindet.