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Wasserzeichnungen und Fotografie – ein Gespräch mit Julian Piehler

Fotografie Julian Piehler
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Julian verbringt seine Freizeit am liebsten an den Seen und Meeren um Berlin – nicht nur zum Schwimmen und Bootfahren, sondern um Inspiration zu sammeln. Er zeichnet und fotografiert Wasseroberflächen. Ein Interview. 

Erzähl uns etwas über dich. Wer bist du, woher kommst du, was machst du?

Hej, ich bin Julian und wohne seit acht Jahren in Berlin. Ursprünglich komm‘ ich aus der Stadt Brandenburg an der Havel, wo ich zwischen Seen, Flüssen, vielen Wäldern und Feldern groß geworden bin. Daher wohl auch meine Liebe zur Natur. 
Neben meinem Job als Social Media Manager begeistere ich mich für die Fotografie und Illustration, aber auch für Magazine, minimalistisches Design und puristische Ästhetik. Da ich den Großteil meines Jobs im Büro verbringe, versuch ich jede freie Minute draußen zu sein. Das kann das Erkunden schöner und inspirierender Städte wie Kopenhagen oder Paris sein, oder auch ein Kurztrip zur Ostsee. Für mich ist sie noch immer das favorisierte Meer mit der schönsten Küste – gern zu genießen am Darß. 

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silent shore

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haus In Ahrenshoop

Du zeichnest und fotografierst Wasser. Was fasziniert dich daran?

Ich hatte schon immer ein Faible für Details. Mich hat das Entdecken neuer Perspektiven und Blickwinkel interessiert – das Auge zu schulen etwas zu erkennen, woran man sonst vorbeilaufen würde. Viele der Motive, die ich wähle, sind statisch. Seien es Autoscheinwerfer von Oldtimern oder Makroaufnahmen von Blättern und Pflanzen. Ich kann das Licht beeinflussen, auf den richtigen windstillen Moment und den für mich perfekten Augenblick warten, um auf den Auslöser zu drücken. 

welle

Bei Meer ist es etwas anderes. Man weiß nie was man bekommt – ist es tosend oder still, hell oder wetterbedingt dunkel gefärbt.

Ich könnte eine Stunde am gleichen Punkt stehen, 3000 Bilder aus einem Blickwinkel aufnehmen, und doch würde ich 3000 unterschiedliche Fotos haben. Das reizt mich daran – und beruhigt ungemein. Gleiches lässt sich auch auf das Zeichnen von Wasser übertragen, nur dass ich hier selbst bestimme wie „mein Meer“ auszusehen hat. 

Wie bist du auf das Wasserzeichnen gekommen und wie gehst du dabei vor?

Lange Zeit hab ich nur florale minimalistische Motive gezeichnet. Doch nach dem zwanzigsten Farn brauchte ich eine neue grafische Herausforderung.

Daher habe ich versucht das zu übertragen, was ich eh schon gern fotografiert habe: Wellen, Uferzonen, raue See, stilles Meer.

Das meiste passiert aus dem Kopf, selten nehme ich mir Inspiration von Fotografien. Dennoch brauch ich auch die Abwechslung und vermische seit neustem Natur- und Städteillustrationen. Hier liegt mein Fokus immer auf der Darstellung des Horizonts – gen oberen Bildteil muss immer genügend Freiraum bleiben. Ich zeichne die Bilder via Hand, scanne sie, vektorisiere sie und drapiere sie auf hellgrauem Untergrund um eine gleichbleibende Ästhetik für mich zu gewährleisten.

Was ist die Geschichte hinter diesem Bild?

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morning light | lakeside

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Die besten Bilder und Motive sind mir tatsächlich immer gelungen, wenn ich nicht geplant habe welche zu finden. So auch mit diesem. Es war der Morgen des 1. Januar 2018. Nachdem ich mit lieben Freunden zuvor in einem Häuschen am Zeuthener See in Brandenburg entspannt Silvester gefeiert habe, ging ich, als alle noch schliefen, morgens zum See runter und stellte mich auf den Steg.

Wie immer am ersten Januar wirkte alles ruhig und verschlafen – im Gegensatz zum schon wachen See. Auf diesem spiegelte sich die klare aufgehende Wintersonne.

Auch noch nicht richtig fit, die letzte Nacht in den Knochen, war es tatsächlich auch nur ein Bild, das ich davon aufnahm.

Wie sieht ein Tag am See für dich aus?

Ein Tag am See bedeutet eigentlich immer dass Wochenende ist oder Urlaub – was an sich ja schonmal schön ist. Ich freu mich, das Wetter zu genießen, auf die frische Luft, ein gutes Magazin oder Buch mitzunehmen und einfach abzuschalten. Selten liege ich auch einfach nur da, sondern leihe mir gern ein Boot aus um den See nicht nur vom Ufer aus zu erkunden. Seit diesem Sommer habe ich angefangen, mit Freunden die besten Ausleihstationen rund um Berlin auszukundschaften – egal, ob Segel-, Motor- oder Tretboot – und dadurch neue Seen kennenzulernen. Gerade im Sommer ist ein Tag am See für mich die perfekte Möglichkeit, der heißen und vollen Stadt zu entfliehen.  

Und wo schwimmst du am liebsten?

Am liebsten springe ich vom Boot in den See, das irgendwo geankert hat. Gern in der Nähe meiner Heimatstadt im Rietzer See mit seinem Vogelnaturschutzgebiet oder der Zeuthener-/Crossinsee südlich von Berlin. Hier ist nicht allzu viel los, man hat noch seine Ruhe und wilde Natur wartet darauf entdeckt zu werden. Und wer weiß, vielleicht finde ich ja auch hier ein neues Motiv für die Linse oder den Stift.

Schaut unbedingt auf Julians Instagram-Account @julian____p vorbei, um noch mehr von seinen Wasserzeichnungen und Seefotos zu finden.

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1 Tag zuvor

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