Im Winter sind die weiten Strände unweit von Hamburg noch leerer und wilder. Packt euch warm ein, wir haben drei Strände der Ostsee, Elbe und Nordsee auf ihre Spaziergangstauglichkeit in der stürmischen Jahreszeit getestet.
Einst lauerten am Brodtener Steilufer Piraten nichts ahnenden Fischern auf. Das ist längst Vergangenheit – doch die Ostsee ist hier wild und unberührt geblieben. Vor allem im Winter spürt man das. Fast alleine kann man hier sein, während Wind und Wellen stetig das meterhohe Kliff aushöhlen.
Startet den zweistündigen Strandspaziergang in Travemünde. Auf kleinen Trampelpfaden gelangt ihr von der Klippe hinunter zur Ostsee. Dort wartet ein Strand wie aus einem Abenteuerroman: Entwurzelte Bäume und Gestein, das noch während der Eiszeit aus Skandinavien an die Küste getragen wurde, säumen den Weg. Durch die Mütze pfeift nur das Rauschen des Meeres und der Wind des Winters. Spaziert den Strand bis nach Niendorf entlang. Zurück könnt ihr den Weg an der Abbruchkante wählen, von der ihr einen einmaligen Blick über die Lübecker Bucht habt.
Sehnsucht nach dem Nordsee-Feeling, aber keine Lust, weit raus zu fahren? Nur eine halbe Stunde von Hamburgs Zentrum bietet die Elbe ebendies und eignet sich hervorragend für einen Winterstrandspaziergang.
Einen schönen weißen Sandstrand direkt an der Elbe findet ihr in Blankenese am Falkensteiner Ufer. Auch oberhalb des Strandes vom Waldpark Falkenstein und dem Römischen Garten zeigt sich der Fluss von seiner schönsten Seite.
Macht doch eine Spaziergangrunde daraus: Vom Parkplatz der Busstation Falkenstein zum Elbhang, durch den Waldpark Falkenstein, hinunter zum Falkensteiner Ufer und wieder zurück.
Beim Blick durch die Kiefern, Birken und Buchen auf die Elbe und dem feinkörnigen Sand unter den Winterstiefeln vergisst man schnell, dass man immer noch in Hamburg ist.
Mehr als zehn Kilometer weit erstreckt sich der Strand von St. Peter-Ording an der Nordseeküste. Tritt man aus dem Schatten der Dünen, Salzwiesen und Kiefernwälder auf den fast 400 Meter breiten, feinen Sandstreifen, wird man angesichts der endlosen Weite von einem besonderen Freiheitsgefühl erfüllt. Es gilt: Staunen, durchatmen und sich für eine Richtung entscheiden.
Der Strandspaziergang führt vorbei an den bis zu sieben Meter hohen Pfahlbauten. Vor mehr als hundert Jahren wurden die ersten Holzhütten auf Stelzen erbaut, heute sind sie Kulturgut und Restaurant. Der Hundestrand befindet sich am Norddeich, wo man auch gut parken kann, um den ganzen Strand dann gen Süden entlang zu spazieren.
Und das Beste: Im Winter sind die anderen Spaziergänger an diesem populären Strand überschaubar. Wenn man also die Kapuze überzieht und auf die wilde Nordsee hinausschaut, hat man das Meer fast für sich alleine.