Viel Platz für einsame Buchten und großstädtisches Flussbaden: Die Dove Elbe
Wir erkunden mit euch die Dove Elbe, den größten Nebenarm der Elbe in Hamburg.
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Dove Elbe
Kurz hinter dem Bahnhof starten wir und surren Richtung Osten: Heute wollen wir an die Dove Elbe – einem Nebenarm der Elbe, der 18km südöstlich von Hamburg bei Geesthacht startet und bei Moorfleet in die Norderelbe mündet.
Nach 30 Minuten erreichen wir den Parkplatz am Eichbaumsee, einem wunderbar weitläufigen See mit feinem Sandstrand, der sich direkt neben dem Flussarm erstreckt. Der See ist zwar leider fürs Baden gesperrt, macht aber schon Vorfreude auf den Sommer mit seinem glitzernden Wellen und dem hellen Sand. Er grenzt an ein sehr großzügig angelegtes Areal aus Wiesen und blühenden Büschen, zwischen denen sich Imbisse als begraste Hügel tarnen.
Südlich unseres Pfades erahnen wir hinter einer großen Allee den Fluss: Am wiesigen Ufer ragen Stege in den Verlauf des Wassers, die heute nur von Enten genutzt werden. Mit den wärmeren Tagen im Sommer füllen sich die Ufer zusehends mit Ausflüglern, Boots- und Badebegeisterten. Trotz der Beliebtheit wirkt es jedoch nie überfüllt – unter den Bäumen fegen dann meist angenehm ruhige Lüftchen durch, während auf den Stegen Großstadtgeflüster ausgetauscht wird. An der Dove Elbe kann man dann erleben, wie Flussbaden in der Großstadt entspannt geht.
Die Reit
Bevor es so weit ist, wollen wir die Frühlingssonne nutzen, um abseits der Badestellen neue Wege zu bestreiten: nach einer großen Runde südlich des Moorfleeter Deichs fahren wir noch ein kleines Stückchen weiter, vorbei an windschiefen, urigen Häusern um bei nächster Gelegenheit auf die Südseite der Dove Elbe zu gelangen. Dort schließt sich das Die Reit an, einem Naturschutzgebiet, auf das man von der nördlichen Badeseite aus blickt. Der Weg ist ab 1. Februar wegen der hohen Amphibiendichte für den Autoverkehr gesperrt – wir nutzen diese Gelegenheit, und genießen die Aussicht von der Erhöhung des Deiches, während wir uns zu Fuß dem Waldgebiet nähern.
Der anfangs unscheinbar wirkende Wald entwickelt sich schnell auf seinen schmalen Wegen als ein Irrgarten aus Bruchwäldern, bemoost und kurz gewachsenen Bäumchen und abwechslungsreichen Miniökosystemen. Wer kann, sollte sich hierfür viel Zeit nehmen.
Tatenberger Bucht
Mit den vielen unterschiedlichen Eindrücken im Gepäck wollen wir den Ausflug mit einem Picknick ausklingen lassen und fahren ein kleines Stück zurück Richtung Stadt, zur Tatenberger Bucht: Zu schön ist hier die Aussicht auf die Dove-Elbe. Vom alten Deich aus erstreckt sich zu unseren Füßen der Uferbereich mit einer große grünen Wiese, dahinter liegen Inseln und Halbinseln im Wasser. Sie geben hier dem Fluss vielmehr den Charakter eines unberührten und zugewachsenen Sees, fast schon skandinavisch. Wir breiten wir unsere Decke aus und teilen den Ausblick einzig mit ein paar schnatternden Gänsen am anderen Ende der Bucht.